Blitzer
Blitzer nennt man in der Druckersprache unschöne Fehler einer Drucksache, bei der weiße Flächen des Bedruckstoffes zu sehen sind.
Blitzer können auf zweierlei Art entstehen.
Schon gewusst?
Blitzer im Druck (Variante 1) können im Großformat Digitaldruck (LFP) nicht entstehen, denn im Tintenstrahl-Druckverfahren werden alle Druckfarben gleichzeitig auf den Bedruckstoff aufgebracht.
Variante 1:
Blitzer können zum einen beim Druck entstehen, wenn die Druckplatten (Offsetdruck), Siebe (Siebdruck) oder Klischees (Flexodruck) nicht passgenau aufeinander folgen. Bei diesen Drucktechniken werden die unterschiedlichen Farben pro Platte / Sieb / Klischee und aufeinander folgend gedruckt. Es reicht wenn die Abweichung der Passgenauigkeit der Platten minimal ist, ein weißer Blitzer des Druckmaterials fällt auf, besonders wenn es sich um ein dunkleres Druckmotiv handelt.
Diesem Problem tritt man mit dem sogenannten Trapping oder auch Unterfüllen entgegen. Hintergrund und Buchstabenkante werden nicht Stoß auf Stoß gedruckt, sondern die Farbe des Buchstaben überlappt in den Hintergrund hinein. Das Unterfüllen von Schrift und Grafik wird je nach Drucktechnik sehr fein oder etwas großzügiger angelegt.
Variante 2:
Blitzer können zum anderen beim Schneiden entstehen, wenn das Druckmotiv randabfallend ist, jedoch keine Beschnittzugabe angelegt wurde.
Beim Schneiden der Drucksachen in der Weiterverarbeitung muss produktionstechnisch immer mit leichten Abweichungen zum Ideal gerechnet werden. Um hier unschönen Blitzern vorzubeugen, wird die Druckgrafik um 1-3 mm (je nach Druckprodukt und Produktionstechnik) größer angelegt.
Minimale Verschiebungen im Schnitt (Schneidetoleranzen) fallen somit beim Endergebnis nicht auf.
☛ Fazit:
Blitzern kann man im Prinzip immer vorbeugen. Die Arbeit beginnt in der Druckvorstufe beim Grafiker / Mediengestalter, geht weiter bei der Druckqualität und Bedienung der Druckmaschinen und endet bei den Menschen und Maschinen in der Weiterverarbeitung.